Zielgruppe
Organisation
Die Berufsmaturaausbildung Typ Dienstleistungen ist als additives Modell organisiert, d. h. Sie besuchen die BM-Ausbildung an der KV Luzern Berufsfachschule und zusätzlich die berufliche Ausbildung an der Berufsfachschule Ihres jeweiligen Berufes (½ – 1 Tag).
Zielpublikum
Der Berufsmaturitätstyp Dienstleistungen ist betriebswirtschaftlich orientiert und typischerweise mit gewerblich-handwerklichen oder dienstleistungsorientierten Berufen zu kombinieren. Er stellt eine ideale Grundlage dar, wenn in diesen Berufen eine Selbständigkeit angestrebt wird. Typische Lehrberufe sind:
- Bäcker/in-Konditor/in-Confiseur/in
- Coiffeur/Coiffeuse
- Detailhandelsfachmann/Detailhandelsfachfrau
- Drogist/in
- Fleischfachfrau/Fleischfachmann
- Gärtner/in
- Koch/Köchin, Systemgastronomiefachmann/
- Systemgastronomiefachfrau
- Mediamatiker/in
- Schreiner/in
Ausbildung im Lehrbetrieb
Basis ist ein durch die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung genehmigter Lehrvertrag. Die Ausbildung erfolgt auf der Grundlage eines Branchen-Modelllehrganges. Der Hauptteil des betrieblichen Wissens und Könnens wird on the job, also bei der praktischen Arbeit, erworben. Daneben ist der Betrieb für die Vermittlung des notwendigen Branchenwissens verantwortlich.
Ausbildung in der Berufsmaturitätsschule
Die Berufsmaturitätsschule vermittelt die theoretischen Grundlagen für das berufliche Handeln und fördert die Allgemeinbildung und Handlungskompetenzen.
Hauptsächlich werden Kenntnisse in Finanz- und Rechnungswesen vermittelt, Volkswirtschaftslehre, Betriebs- und Rechtskunde kommen dazu. Deutsch wird verknüpft mit Geschichte, Kunst- und Kulturgeschichte. Englisch und Französisch werden bis zum Niveau B1 des Europäischen Referenzrahmens unterrichtet und extern geprüft. Mathematik und deren Anwendung auf dem PC ist ein spezielles Berufsmaturafach. Während der Lehre sind für das Fähigkeitszeugnis wie auch den Berufsmaturaausweis Projektarbeiten zu erledigen.
Weiterbildung
Die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der administrativen Arbeiten (Informatik, Bürotechnik) sowie der grosse Bedarf nach qualifizierten Angestellten (Spezialisten und Generalisten) im kaufmännischen Bereich erfordern eine intensive Weiterbildung nach der Lehre. Dazu bieten sich beispielsweise folgende Wege an:
- Sprachaufenthalt im Ausland
- Vorbereitung auf eine eidg. Höhere Fachprüfung (Buchhalter, Bankbeamte, Versicherungsfachleute, Direktionsassistenten, EDV-Fachleute, Verkaufsleiter usw.). Die grösseren kaufmännischen Berufsfachschulen bieten in der ganzen Schweiz Vorbereitungskurse an. Sie finden meistens berufsbegleitend statt. Die Vorbereitung ist auch mit Fernkursen möglich.
- Die KV Luzern Berufsakademie bietet eine Reihe von Weiterbildungskursen an, z. B. in den Bereichen Marketing, Personal und Informatik.
- Hochschule Luzern Wirtschaft: z.B. Bachelor of Science in Business Administration, Bachelor of Science in International Management und Economics, Bachelor in Wirtschaftsinformatik
- Hochschule Luzern Technik & Architektur: Bachelor-Studiengang Wirtschaftsingenieur | Innovation
- Passerelle zur gymnasialen Matura; Dauer: 1 Jahr berufsbegleitend, möglich an der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene in Luzern
Voraussetzung für die BM-Ausbildung ist der Abschluss der Sekundarschule auf dem Niveau A oder B beziehungsweise des Untergymnasiums. Eine Aufnahmeprüfung ist abzulegen in den Fächern Mathematik (Textaufgaben und Algebra, ohne Geometrie), Deutsch, Französisch und Englisch. Die Aufnahmeprüfung findet jeweils im März statt; dazu ist eine separate Anmeldung erforderlich.
Details zur prüfungsfreien Aufnahme und zum Aufnahmeverfahren finden Sie auf der Homepage der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung des Kantons Luzern.
Weitere Voraussetzungen für den Erfolg im Berufsmatura-Lehrgang sind:
-
Geistige Beweglichkeit, exaktes und speditives Arbeiten, Zuverlässigkeit, sicheres Auftreten, Kontaktfreudigkeit, Teamfähigkeit
-
Überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit
-
Möglichst ausgeglichene Begabung für Sprachen und Rechnen
Die Dauer des BM-Lehrgangs beträgt 3 Jahre oder 4 Jahre.
Die Lernenden besuchen den BM-Unterricht während eineinhalb Tagen (3 Jahre) oder einen Tag (4 Jahre) pro Woche. Unterrichtstage sind in der gesamten Lehrzeit Donnerstag und Freitag. Im 1. Jahr bzw. im 2. Jahr findet ein zweiwöchiger Sprachaufenthalt in Frankreich bzw. England statt.
Das BM-Qualifikationsverfahren findet mit Ausnahme der Fremdsprachen und Mathematik am Ende der BM-Ausbildung statt. In den Fremdsprachen bildet ein internationales Sprachzertifikat das Qualifikationsverfahren: DELF B1 in Französisch und PET in Englisch.
Stundentafel
Fach | Lektionen |
---|---|
Deutsch |
240 |
Englisch |
120 |
Französisch |
160 |
Mathematik |
200 |
Finanz- und Rechnungswesen |
280 |
Wirtschaft und Recht |
280 |
Geschichte und Politik |
120 |
IDPA |
40 |
Total |
1440 |